Kurioses – Fernost https://fernost.kandru.eu Abenteuer im fernen Japan Thu, 26 Dec 2019 13:25:29 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.5.8 https://fernost.kandru.eu/wp-content/uploads/2017/04/cropped-japan_texture-32x32.gif Kurioses – Fernost https://fernost.kandru.eu 32 32 Kyōto – Altstadtviertel Gion https://fernost.kandru.eu/kyoto-altstadtviertel-gion/ https://fernost.kandru.eu/kyoto-altstadtviertel-gion/#respond Thu, 26 Dec 2019 11:47:28 +0000 https://fernost.kandru.eu/?p=7689 ...

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Gion ist ein Stadtviertel in Kyōto, welches sich erst in der Sengoku-Periode („Zeit der [gegeneinander] kriegführenden Länder“; ca. 1467 – 1600) bildete. Es ist direkt am Yasaka Schrein (früher Gion Schrein) und nicht unweit des Kiyomizu Tempel. Es hat sich zum bestbekanntesten Geisha-Viertel in ganz Japan entwickelt.

Wobei die Geishas („Person der Künste“) sich in Kyōto Geiko („Frau der Künste“) nennen. Eine Geisha eine angesehene Unterhaltskünstlerin und muss u.a. Konversationen, japanische traditionelle Künste, spielen auf Musikinstrumenten beherrschen und eine gute Sängerin, Tänzerin und Gastgeberin sein. Die Abgrenzung zur Prostitution, wie manchmal die Darstellung, ist sehr scharf. Ein erotisches Auftreten ist untersagt. Die Ausbildung beginnt seit 1952 mit 16 Jahren, dauert ca. 5 Jahre und ist sehr teuer. Die Kosten werden von einer Okiya („Teehausbesitzerin“) übernommen und dann mit der Arbeit zurückbezahlt. Nach Abbezahlung werde viele Geishas selbständig und auch gleichzeitig erfolgreiche Unternehmerinnen. Eine Geisha in Ausbildung wird in Tokyo hangyoku („Halb-Juwel“) oder oshaku und in Kyōto maiko („tanzendes Mädchen“) genannt. An der Kleidung und den Accessoires kann man den Stand der Ausbildung erkennen. Vereinfacht gesagt je einfacher und dezenter das Make-up und die Kleidung desto älter die Maiko oder Geisha. Die weiße Make-up Grundlage wird dauerhaft von den Maikos getragen und von den älteren Geishas i.d.R. nur während Aufführungen oder besonderen Anlässen. Jetzt habe ich so viel von den Geishas geschrieben, aber habe keine in Kyōto gesehen. Maximal ein paar Maikos, allerdings könnten das auch verkleidete Touristen gewesen sein….

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Aichi – Nagoya https://fernost.kandru.eu/aichi-nagoya/ https://fernost.kandru.eu/aichi-nagoya/#respond Sun, 13 Oct 2019 03:31:51 +0000 https://fernost.kandru.eu/?p=6635 ...

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Und nun mal wieder mal wieder etwas in der (sehr seltenen) Freizeit gemacht. Ich war auf einem Wochenendkurztrip in Nagoya. Das ließ sich einrichten, weil eine Tour von Shizuoka mit dem Shinkansen nicht so lange dauert.

Als erstes habe ich mir den Atsuta-jingū angeschaut. In diesem Schrein wird hauptsächlich Atsuta-no-ō-mi-kami, ein anderer Name für Amaterasu-ō-mi-kami, verehrt, welche als Sonnengöttin und Begründerin des japanischen Kaiserhauses verehrt wird. Ich sage nur dazu, dass mir dieser Schrein sehr gut gefallen hat, ein wunderschöner.

Als nächstes habe ich mir das Schloss anschauen wollen, aber es war geschlossen aufgrund von Renovierungsarbeiten. Der Neubau des Hauptturmes wird nun im Inneren von der Betonkonstruktion auf die originale Holzkonstruktion geändert. Also nur den Garten und den Hommaru Palast angeschaut. Der Hommaru Palast wurde nach der Reichseinigung zusammen mit dem Schloss gebaut und diente als Provinz-Residenz und Regierungsamtssitz. Es war ein Nationalschatz und geschätzt als Architekturmeisterwerk. Es wurde im zweiten Weltkrieg alles zerstört und seit 2009 nach und nach wieder restauriert. Wirklich sehr schöne Architektur.

In den Osu Einkaufsstraßen und am Osu Kannon Tempel war ich dann auch noch. (Und noch einen kleinen Schrein gefunden, wie es sie zahlreich über ganz Japan an jedem Fleck in jeder Größe gibt)

Bevor ich dann mittags wieder nach Hause bin, habe ich mir dann Sonntagmorgens noch das Aquarium im Hafen angeschaut. Es war zwar schön, aber mir taten die Tiere Leid mit dem eingeschränkten Platz. Ich habe zwar selber vor sehr langer das letzte Mal in Deutschland ein Meerestier in einem Tank gesehen (ich glaube nicht schon mal in einem reinen Aquarium gewesen zu sein), aber ich glaube diese Tanks waren alle größer…. (und ich hielt die schon für klein). Unter Vorbehalt, weil ich mir meiner Erinnerung nicht sicher bin.

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Singapur, Malaysia und wieder Singapur https://fernost.kandru.eu/singapur-malaysia-und-wieder-singapur/ https://fernost.kandru.eu/singapur-malaysia-und-wieder-singapur/#respond Sun, 13 Oct 2019 02:41:29 +0000 https://fernost.kandru.eu/?p=6511 ...

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Wer sich jetzt denkt „was soll das schon wieder“, dem kann ich nur Recht geben. Ich war schon wieder unter anderem aus konferenztechnischen Gründen unterwegs. Diesmal ging es über Singapur nach Malaysia zur Konferenz.

Leider habe ich nicht so viele Bilder machen können. Keine Zeit gehabt und von der Universität selbstständig irgendwo hin war unmöglich (Eine Kollegin die dort wohnt hat uns ein wenig umhergefahren). Das Universitätsgelände ist so riesig, dass eigene Busse darin fahren und die Studenten/Mitarbeiter mit dem eigenen Auto unterwegs sind. Außerdem liegt es in einem und an einem Dschungel bzw. einer Palmölplantage. Vögel und Affen inklusive.

Nachdem wir in Singapur gelandet waren, sind wir mit dem Taxi dann über die Grenze, dazu standen wir aber über 2 Stunden im Grenzverkehrstau, ich hatte das Gefühl die halbe Stadt würde in Singapur arbeiten und nun zurückkehren…. Laut dem Taxifahrer ist das normal, man steht früh gegen 3.00 oder 4.00 Uhr morgens auf um vielleicht gegen 9.00 oder 10.00 auf der Arbeit zu sein. Und abends ist dann wieder Stau von ca. 16.30 bis 22.00 Uhr…..

Viel schreiben kann ich leider nicht und noch weniger zeigen, aber das malaysische Essen ist lecker. Leider ist es sehr scharf (für mich ok, sofern nicht pur) oder sehr, sehr süß; nein, verdammt süß. Oder erst süß und im Abgang dann scharf. Ich dachte türkischer Tee ist schon süß, aber hier…. Keine Frage, sehr lecker, aber ständig die Frage ob mir nun der Mund brennt (die meisten anderen konnten es nicht essen) oder gefährliche Gewichtszunahme hat mir nicht so gefallen. Die malaysischen Menschen mit denen ich zu tun hatte waren alle sehr nett und freundlich. Generell deutlich offener und aufgeschlossen, als wir „steifen“ Deutschen;) Auch, wenn ich wirklich verwundert war als eine wildfremde Frau von meiner Gruppe (Mehr Malaysier als Ausländer) ein Foto machen ließ im Restaurant. Ich nahm erst an, das sei fürs Restaurant selber, aber nein, sie hatte die Bedienung gefragt. Man hat mir erzählt das sei normal. Ich lasse mich gerne belehren, falls ein Leser mehr dazu wissen sollte. (?)

Zu dem Toilettengebrauch muss ich auch kurz berichten: es gibt den westlichen Stil und den hocken Stil, aber kein Toilettenpapier. Dafür einen Wasserschlauch. Wie das funktioniert und wie es aussah in der Uni, wo die normalen Studenten diese auch nutzen, überlasse ich dir deiner Fantasie liebe(r) Leser/Leserin. Als Entwarnung, im Wohnheim, andere Uni-Toiletten, Restaurants oder Einkaufscentren war es deutlich besser und es gab durchaus auch Toilettenpapier. Ach ja, Läden aus Japan gibt es hier viele und mit mehr Auswahl und günstigeren Preisen. Generell sehr günstig und für Menschen aus Deutschland mit mittleren Einkommen vermutlich ein Shoppingparadies;) Viele japanische und koreanische Restaurants hatten die auch hier.

In Singapur hatten wir nur etwas Zeit bevor wir wieder abgehoben sind. Also sind wir eine Stunde zum chinesischen Garten gefahren, nur um festzustellen, dass dieser bis März 2020 renoviert wird…. Wir hätten zu Marina Bay fahren sollen, wäre auch näher dran gewesen.

Hier ein paar Bilder zu Malaysia.

Hier Bilder über Singapur und dem Grenzübertritt.

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Okinawa – Okinawa Hontō Süd https://fernost.kandru.eu/okinawa-okinawa-honto-sued/ https://fernost.kandru.eu/okinawa-okinawa-honto-sued/#respond Sat, 31 Aug 2019 07:13:41 +0000 https://fernost.kandru.eu/?p=5910 ...

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Ich habe doch tatsächlich etwas Zeit gefunden Urlaub zu machen. Aber nur für 5 Tage, de facto 3 Tage, weil 2 Tage Anreise bzw. Abreise inklusive. Und das gilt nach japanischen Maßstäben schon als langer Urlaub. Diesmal ging es nach Okinawa, dem ehemaligen Ryūkyū Königreich. Okinawa Hontō ist dabei die Hauptinsel der gleichnamigen Präfektur, welche auch als japanisches Hawaii bezeichnet wird, und Naha deren Hauptstadt. Ich bin zwar Ende August dorthin, aber ich bin dort dennoch täglich gefühlt gestorben wegen der Hitze und Schwüle. Zum Glück war es relativ wolkig, sodass ich des Öfteren zumindest von der brennenden Sonne verschont wurde. Ohne starken Sonnenschutz wäre ich auch vom Aussehen ein Brathähnchen geworden.

Ich hatte über ein japanisches Reisebüro meinen Aufenthalt gebucht, Auswahl an Urlaubsreisen mit mehr als 5 Tagen war eher gering. Mit Glück noch 6 oder 7 Tage. Geflogen bin ich dann über den Shizuoka Flughafen, den kleinsten den ich bisher gesehen habe. Außerdem mit 3 Stunden Verspätung, weil das Flugzeug den Geist aufgab und eine neue Maschine eingeflogen werden musste. Eigentlich hatte ich eine billige Reise gebucht, aber irgendwie war mein per Zufall ausgewähltes Hotel am Ende ein 4-Sterne Hotel;) War schon schön sogar ein Premiumgast zu sein. Ich weiß aber nicht wie das passiert ist^^ Abgesehen von der Lage in einem Industriegebiet und dem wirklich schlechten WLAN, war es perfekt, selbst der Strand gleich vor der Tür. Da dieses Hotel im Süden lag und aufgrund des kurzen Aufenthaltes, habe ich mir nur ein wenig den Süden anschauen können. Zentral und Nord Okinawa Hontō, geschweige denn andere Inseln waren mir leider nicht möglich und würde ich gerne noch nachholen. Außerdem war mein dritter Tag nur entspannen und faul am Strand bzw. am Pool zu sein. Der Strandabschnitt war ein kommerzieller Bereich mit ausgewiesenem Schwimmbereich, den man leider aus Sicherheitsgründen komplett gereinigt hatte. Die Liste an giftigen Meerestieren und wie die erste Hilfe nach Kontakt zu sein hat, war doch sehr lang. Ich habe aber auch eine Bootstour mit einem Glasboot dort gemacht, um die Meereslebewesen auch anschauen zu können. Davon habe ich selber kaum Bilder gemacht, aber das Meer war atemberaubend.

Am ersten Tag habe ich mir hauptsächlich das Schloss Shurijo angesehen. Auch eine berühmte Shoppingstraße, aber am Ende waren das nur Omiyage(Gastgeschenke, Souvenir)-Läden nach dem anderen. Mal dieselben, mal derselbe Inhalt. Also habe ich auch keine Fotos davongemacht. Zurück zum Schloss. Eine kurze Einführung in die Geschichte des Ryūkyū Königreiches. Es ist wichtig zu wissen, dass viele Chinesen auf die Insel kamen und dort lebten und viele Einwohner von denen abstammen. Außerdem unterstütze Chinas Reiche die Entwicklung. Ursprünglich gab es drei Fürstentümer auf der Hauptinsel, wobei das zentrale schlussendlich das Reich einen konnte und von China als Herrscher anerkannt wurde. Es war ebenfalls tributpflichtig gegenüber China. Nach der Einigung wurde der Seehandel nochmals intensiviert, besonders zwischen Japan und China, und das Königreich blühte für ca. 2 Jahrhunderte auf. Allerdings wurde das Königreich 1609 n.Chr. vom Clan der Satsuma im Süden Japans mit der Erlaubnis des Shoguns erobert. Damit war das reich nicht nur der chinesischen Ming-Dynastie bzw. später der Qing-Dynastie, sondern auch Japan tributpflichtig. Teilweise gingen Gebiete an die Satsuma. Japan gewährte eine scheinbare Autonomie des Königreiches um China keinen Invasionsgrund zu geben und Handelsinteressen zu schützen. Eine „Japanisierung“ war zeitweise sogar total verboten. 1872 wurde Ryūkyū in eine Provinz umgewandelt, behielt aber aus diplomatischen Gründen noch seine Scheinautonomie, indem es zu einem Han (feudales Lehen) ernannt wurde, aber währenddessen alle Han in Japan abgeschafft wurden und zu Präfekturen mit zentraler Verwaltung umgewandelt wurden. 1879 wurde Ryūkyū dann endgültig eine Präfektur Japans und der letzte König zwar als Markgraf in den Adelsstand erhoben, aber zum Umzug nach Tokyo gezwungen, sodass der Hauptzweig der königlichen Familie heutzutage in Honshū (größte Hauptinsel Japans) lebt. Der Rest floh nach China. Aufgrund der vielen Beziehungen zu China ist die ganze Architektur ebenfalls davon beeinflusst. Das Schloss wurde in der Schlacht um Okinawa im 2ten Weltkrieg komplett zerstört und so detailliert wie noch möglich wiederaufgebaut (Allerdings ca. 2 Meter höher um die alten Fundamente zu erhalten).

Am zweiten Tag habe ich mir den „Peace Memorial Park“ angeschaut. Wieder ein kurzer Exkurs in die Geschichte. Okinawa war Schauplatz einer der letzten großen Schlachten im 2ten Weltkrieg. Während der Invasion wurde Okinawa 3 Monate total bombardiert, sodass die komplette Landschaft und sogar Berge verändert wurde. Dieser „Taifun aus Stahl“ kostete am Ende über 200000 Menschen das Leben. Um an die Opfer, das Leid zu erinnern und um Frieden in der Welt zu propagieren, wurde dieser Park mit Museum errichtet. Es beinhaltet auch ein Mahnmal mit allen Namen der gefallenen Soldaten auf beiden Seiten. Das Museum hat ebenfalls aufgezeichnete Erinnerungen von Zeitzeugen. Schriftlich in Englisch und Videomaterial hat neben englischen auch deutschen Untertitel und viele andere Sprachen sind ebenfalls tlw. als Untertitel möglich. Auch heute unterhält das US-Militär noch viele Basen auf der Insel, was zu Problemen mit der lokalen Bevölkerung führt, auch noch aufgrund das die USA in der Vergangenheit die Bevölkerung auf den Inseln eher schlecht behandelt hat (besonders in Bezug auf Rechtstaatlichkeit, Demokratie und Reisefreiheit) und die Inseln nicht an Japan zurückgeben wollte. Ich habe zahlreiche Militärflugzeuge bzw. Militärpräsenz gesehen und gehört.

Am Ende war ich noch im Tal Gangala, weil ich dachte dort könnte ich mir schöne Tropfsteinhöhlen anschauen. Das war ein Irrtum. Ein wenig konnte ich mir zwar schon Tropfsteinhöhlen anschauen, aber im Ganzen war ich eher enttäuscht. Es war auch nicht günstig, wobei ich von einem recht guten Studentendiscount profitieren konnte. Es gibt zwar auch englische Führungen, ich war aber auf einer japanischen Führung…. Was ich aber beeindruckend war, waren Bäume deren Wurzel von oben herab wachsen und nachdem sie den Grund erreicht haben sehr dick bzw. stark werden können. Gleich gegenüber dem Tal, ist auch das Okinawa Wunderland, ein kleiner Themenpark mit Tropfsteinhöhle (vermutlich besser…), Events, Glaskunst usw. Ich habe zwar keine große Erwartung daran, nachdem ich den Flyer gelesen habe, aber ich wäre trotzdem rein. Leider hätte ich nach der Tal Tour nur noch ca. 1 Stunde Zeit vor der Schließung (18.00 Uhr) gehabt, also habe ich das sein lassen. Ach so, in dem Tal Gangala hat man auch den bisher ältesten Nachweis des Homo sapiens in Asien erbracht und das am besten erhaltene Skelet wird als Minatogawa 1 bzw. Minatogawa jin („Minatogawa Mensch) bezeichnet.

Es hat mir Spaß gemacht auf Okinawa zu sein, auch wenn ich zu wenig Zeit hatte. Wer nach Okinawa kommt und keine Hitze mag, sollte eher im Frühling oder im Herbst kommen. Vermutlich geht auch der Winter;) Für Transport geht hier Taxi, tlw. eine Monorail in der Hauptstadt und den Busverkehr. Der war etwas schwer herauszufinden für mich, bis ich einen vernünftigen Plan (auf Japanisch) gefunden habe. Die englische Onlineversion hat zumindest bei mir nicht auf dem Smartphone funktioniert. Zum Schluss eine Ansammlung von Bildern vom Hotel, Strand, Meer, Okinawa typischen Essen, Architektur und weiterem.

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Yokohama https://fernost.kandru.eu/yokohama/ https://fernost.kandru.eu/yokohama/#respond Sun, 13 Jan 2019 07:40:57 +0000 https://fernost.kandru.eu/?p=4245 ...

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Das ist vorm vorletzten Beitrag überhaupt nichts gemacht hatte, stimmt so nicht ganz, aber ich habe nur wenig gemacht und dann auch nur sporadisch einige Bilder gemacht zu verschiedenen Dingen, welche sich schlecht in einen Beitrag mixen lassen. Vielleicht mache ich irgendwann nochmal einige Sammelbeiträge, wenn sich genug ergeben sollte. Wie der Titel ergibt, war ich diesmal in Yokohama.

Yokohama ist eine eigenständige Stadt und sogar nach Tokyo die Zweitgrößte Japans. Folglich ist sie die größte Gemeinde und gehört überdies zur Metropolregion Tokyo. Sie ist eine bedeutende Industrie- und Handelsstadt und begann ihren Aufstieg 1857 nach der Ankunft des amerikanischen Commodore M. Perry, welcher die Öffnung Japans erzwang.

So viel Sightseeing habe ich tatsächlich nicht gemacht, da es sich hierbei wirklich nur um einen Kurztrip gehandelt hat. Ohne Anreise mitgerechnet, nur einen Nachmittag und den Abend. Das Hauptziel war ein japanischer Weihnachtsmarkt, ja ein Weihnachtsmarkt. Ich wollte mir ansehen wie die Japaner den verballhornen.  In der Tat war dieser nur sehr klein, sehr teuer und vor allem nicht weihnachtlich. Es war eher ca. 10 % Weihnachtsmarkt und 90 % (angebliches) deutsches Essen und Bier. Das Essen war durchmixt, manches war wirklich gut, manches eher nicht. Aber viele Importe mit dabei, was das aber zumindest authentisch machte (aber noch teurer). Ein Beispiel, für zwei sehr kleine Stollenscheiben habe ich ca. 4,50€ bezahlen müssen, wobei ich dieses Jahr in Deutschland für 1 Kg Dresdner Stollen nur 6,99€. Hätte nur einen davon mitgenommen und Scheiben von gleicher Größe zum selben Preis verkauft, hätten das mind. 20 sein können. Das wäre eine sehr gute Gewinneinnahme gewesen. Apropos, falls Ihr mal nach Japan fahren solltet und ein Gastgeschenk gebrauchen könnt, besorgt euch einen Dresdner Weichnachtsstollen. Oder normale gehen auch, sollten nur nicht zu süß sein (also was wir Deutschen schon als eher süß empfinden), da Japaner das eher nicht mögen. Wenn ich diese als Omiyage (Gastgeschenk) mitbringe ins Labor oder zu meinen Sportclubs, sind die sehr schnell aufgegessen und alle loben die ernsthaft.

Der Rest des Weihnachtsmarktes war so ok. Eine Hütte hat noch Teelichthäuser verkauft, eine war aus Deutschland und eine andere aus Österreich hat Schneekugeln verkauft.

 

Der Weihnachtsmarkt war in Minato Mirai 21 auf einer vorgelagerten Insel. Auf jeweils beiden Seiten befanden sich eine Reihe von einem Backsteinlagerhaus. Ich konnte leider keine Informationen dazu finden, es ähnelte aber sehr dem dt. Stil wie man ihn z.B. an der Hamburger Speicherstadt sehen kann. In drin sind nun viele kleine Läden, besonders Omiyage-läden.

 

Gegen Ende war ich auch noch auf dem kleinen kostenlosen Vergnügungspark wo man nur für die Attraktionen an sich zahlen muss und habe eine Fahrt mit dem Cosmo Clock 21 Riesenrad gemacht, welches das Weltgrößte ist und auch als Uhr fungiert. Netter Weise gab es auch eine kleine Störung als ich ungefähr am höchsten Punkt war, so dass ich länger Zeit hatte die Aussicht zu genießen.

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Eis https://fernost.kandru.eu/eis/ https://fernost.kandru.eu/eis/#respond Sun, 13 Jan 2019 06:57:02 +0000 https://fernost.kandru.eu/?p=4204 ...

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あけましておめでとう小屋います (akemashite omedetou gozaimasu)! Ich wünsche ein frohes Neues Jahr! (An meine wenigen noch folgenden Leser…). Ich habe ewig nichts mehr von mir hören lassen, da ich kaum unterwegs war und arbeitstechnisch auch eher eingebunden war. Außerdem habe ich mir über Weihnachten/Neujahr mal eine Rückkehr nach Deutschland gegönnt;)

Diesmal einen absoluten Spassbeitrag, da mir die Themen ausgegangen sind. Da der Sommer hier in Shizuoka unangenehm schwül heiß ist, gibt es nichts Besseres als Eis. Abgesehen vom leidigen Gewichtszuwachs bei zu viel davon^^ Ich habe schon mal an anderer Stelle vom durchaus erhöhten Sortenaufkommen berichtet, z.B. vom KitKat, und habe daher beschlossen das daher mal am Eis eines bekannten europäischen Herstellers zu demonstrieren. Es kann durchaus sein, dass es so einige Sorten auch bei uns gibt, sind mir aber noch nicht begegnet. Allerdings bin ich mir sicher noch lange nicht alle hier in Japan erhältlichen Sorten probiert zu haben. Ich habe auch schon weitere gegessen, wovon mir irgendwie die Bilder abhandengekommen sind…

 

Das Kucheneis enthält übrigens tatsächlich auch Kuchenboden.

Ein kurzer Exkurs: Dieses Getränk ist hier auch durchaus beliebt im Sommer. Es handelt sich dabei um ein salziges Litschigetränk. Ist sehr angenehm, wegen Salz wollte ich dann aber auch mehr trinken, gut für den Verkäufer.

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Tokyo – Odaiba https://fernost.kandru.eu/tokyo-odaiba/ https://fernost.kandru.eu/tokyo-odaiba/#respond Sat, 30 Dec 2017 09:24:34 +0000 https://fernost.kandru.eu/?p=2840 ...

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Diesmal habe ich mich mal einfach Kollegen angeschlossen, die nach Tokyo, genauer nach Odaiba wollten. Odaiba ist eine künstliche Insel in der Bucht von Tokyo und einige Attraktionen. Um etwas Geld zu sparen und weil wir eine größere Gruppe waren, haben wir anstatt den Shinkansen oder den ebenfalls akzeptablen Bus, eine Art Gruppenticket für den Regionalzug gekauft. Da hieß, dass wir schon früh morgens losmussten, weil wir bis zu unserem ersten Zielbahnhof ca. 3,5 Stunden brauchten. Ich sagte Regionalzug, aber dieser ist anders als wir es normaler Weise in Deutschland haben. Dieser ist eher mit einer S-Bahn zu vergleichen. Die Sitze sind dann aber nur an den Außenwänden und die Mitte ist zum Stehen. Die Sitze sind zwar beheizt, das bringt einem aber trotzdem nicht so viel, wenn die Türen an jeder Haltestelle automatisch aufgehen und die Kälte reinkommt. Dies sei nur in den kalten Gebieten (mit Schneestürmen) in Japan anders, dort nur, wenn man wie bei uns den Türknopf betätigt. Dieser Zug hat übrigens nur teilweise Regionalzug-Charakter, also doppelstöckig, wenn man extra zahlt und dann mit besserer Klasse reist. Dieser Zug fährt auch dementsprechend selten sehr schnell, oftmals eher selbe Geschwindigkeit wie unsere S-Bahnen, obwohl auch Geschwindigkeiten wie mit einem Regionalzug möglich sind. Mir wurde auch erzählt, dass in anderen Präfekturen so was wie Regionalzüge fahren. Mit einem bin ich auch schon gefahren. Das japanische Zugsystem ist sehr fragmentiert. Es gibt nur private Unternehmen, weil das nationale privatisiert wurde. Und es auch nicht so viele Verbünde gibt. Dank einer Karte, der Suica, kann ich dann auch häufiger reisen ohne darüber nachzudenken, weil ich die nur aufladen muss, bevor ich in den Bahnbereich gehe und der Betrag automatisch dann beim Verlassen in der Zielstation abgezogen wird, aber die gilt auch nicht überall.

OK, kommen wir nun zum Zweck der Reise. Unser Hauptziel war in Odaiba der lebensgröße Gundam-Mech Typ Unicorn, der als Attraktion aufgebaut wurde. Gundams sind riesige, von Piloten gesteuerte Kampfroboter. Diese gibt es seit 1979 (die vielleicht besser bekannten Transformer erst seit 1984) und haben ein riesiges Franchise aus Manga, Anime und etc.. Besonders (Action-)Figuren sind sehr weit verbreitet. Ist nicht so mein Fall, aber abgesehen von der Riesenfigur, gab es dort auch einen größeren Shop mit angeschlossen kleinem Museum und die dort ausgestellten individualisierten Modelle waren teilweise sehr beeindruckend. Besonders die Details, wie die künstliche Alterung der Modelle. Leider sieht man dies auf den Bildern nicht. Hier erstmal ein paar.

Und nun zur Hauptattraktion des Tages. Der Gundam während des Tages und zur Nacht. Den nachts waren zusätzliche Leuchteffekte aktiv. Außerdem gab es eine zweiminutige Show mit Präsentation, Lichtspielen, Sound und Bewegungen des Gundams. Wobei ich selber mir ein wenig mehr Bewegung erhofft hatte, jedoch wurden nur Teilausrüstungen an den Knien bewegt und der Kopf/Helm des Gundams änderte seine Erscheinung.

Dann Nachts.

 

Während des Wartens auf die Nacht war ich noch kurz in einem Einkaufszentrum, dem VenusFort. Dieses ist im Stil von Venedig. Man hat die Fassaden im entsprechenden Stil und an die Decke wird ein Himmel projiziert. Außerdem gib es noch eine große Fontäne. Im Moment war da auch eine kleine Ausstellung über die 1960 Jahre, mit Fokus auf Autos.

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Kawaii https://fernost.kandru.eu/kawaii/ https://fernost.kandru.eu/kawaii/#respond Mon, 25 Dec 2017 13:37:27 +0000 https://fernost.kandru.eu/?p=2770 ...

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Ich behandle dieses Thema nur ein wenig, da ich mir nicht anmaße es vollkommen erklären zu können. Dennoch erhält es ein eigenen Eintrag, weil es ein wichtiger Teil der heutigen japanischen Kultur ist. Kawaii (in Hiragana かわいい) bedeutet so viel wie „süß, niedlich, kindlich, lieblich oder auch attraktiv“. Seine Derivate kawaisō und kawairashii können wohl auch zusätzlich als peinlich, schamvoll, gut, nett oder bewundernswert verwendet werden. Es beschreibt heutzutage nicht mehr nur diese Eigenschaften, sondern ist auch eine hier vollkommen akzeptierte und integrierte Ästhetik geworden. Das heißt es wird von jeden hier verwendet und akzeptiert und zwar für alles! Das können Spielzeuge sein, aber auch in Büchern, Flyern, im Militär, in offizielle Behörden, politische Kampagnen sein und und und. Viele Frauen bemühen sich auch darum möglichst kawaii zu sein, sei es durch Kleidung, Verhalten oder sprechen mit hoher Stimme um als attraktiv zu gelten. Dies alles kann in unseren Augen oftmals sehr unseriös, kindisch oder unpassend erscheinen. In Japan wird man aber weniger von der Gesellschaft „bestraft“ wenn man kindisches Verhalten, so wie wir es definieren, nicht ablegt. Ich habe es auch schon von alten Personen verwendet gehört, es ist also auch nicht ans Alter gebunden, auch wenn es mehr Frauen betrifft, sind Männer davon nicht ausgeschlossen. Ich persönlich habe damit generell keine Probleme, finde es sogar an manchen Dingen wesentlich besser, aber auch halt auch nicht in jeder Situation. Ursprünglich hat sich dieses Kawaii in den 1970 Jahren ausgehend von den japanischen Schulmädchen mehr und mehr in die Gesellschaft integriert und stärkere „Auswüchse“ erhalten. Und hat sich auch in Asien relativ etabliert und kommt auch mehr oder weniger langsam in den westlichen Ländern an. Was genau nun kawaii ist, ist auch nicht definiert. Es können sehr verschiedene Aspekte sein. Als Beispiel aus der Manga/Anime Industrie sind als minimalistischen Stile Pokemon oder Hello Kitty auch bei uns bekannt, aber es gibt auch das Gegenteil mit sehr vielen Details. Viele Maskottchen in Japan nutzen auch den minimalistischen Stil (wie das Maskottchen meiner Uni, der Fuji mit Beinen). Ich habe hier einfach mal ein paar wenige Bilder, die es ein wenig zeigen ohne anderen Personen nahezutreten. Bei anderen Situationen hatte ich entweder meine Kamera nicht schnell genug oder es war nicht möglich. Es ist sowieso etwas was man leichter direkt selber sieht.

 

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Weihnachten https://fernost.kandru.eu/weihnachten/ https://fernost.kandru.eu/weihnachten/#respond Mon, 25 Dec 2017 11:53:51 +0000 https://fernost.kandru.eu/?p=2744 ...

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Fröhliche Weihnachten überall,    oder doch nicht? Klar in einem christlich geprägten Land wird Weihnachten gefeiert, aber Japan ist nicht christlich geprägt. Dennoch ist hier Weihnachten bekannt, wenn auch ganz anders. Zum einen wird es nicht gefeiert, es sind ganz normale Tage hier. Was aber existiert, ist eine Kommerzvariante. Dieser Tag wird auch stark vom Einzelhandel mit Rabatten beworben. Ansonsten sieht man nur wenig Weihnachtliches, die Dekoration orientiert sich auch stark an der amerikanischen Variante und was ich soweit in Shizuoka gesehen habe, wirkte das nur selten schön, oft eher deplatziert oder kitschig. Die Japaner lieben es aber sich zu verkleiden, daher kann man sehr viele verschiedene Kostüme kaufen, vom Rentier zum Weihnachtsmann. Besonders viele verschiedene Miss Santa Claus Kostüme waren zu haben, ein Schelm wer Böses dabei denkt. Die Japaner lieben eher die Events, das geht aber wie man mir zumindest sagte auf Kosten ihrer eigenen Feste und Kultur. Ein anderer (Un-)brauch ist, dass die Japaner Heiligabend mit Chickenwings und Kartoffelecken verbinden, dank Kentucky Fried Chicken…..

Ansonsten ist Japan bei den meisten nicht das Fest der Liebe bzw. der Familie so wie wir es kennen, sondern das Fest der Liebenden, also eher ein Tag für Paare und Dates.

 

Ansonsten gibt es hier zu Weihnachten viele kommerzielle Kuchen mit entsprechender Dekoration. Da hier um diese Zeit auch Erdbeerzeit ist, auch sehr gerne mit Erdbeeren. Ich habe mir auch einen kleinen günstigen gekauft. Normaler Kuchen mit viel Sahne, meine Waage dankt es mir nicht……

Auch einen Baumkuchen habe ich hier gekauft, außer dass der Name auch auf Deutsch war und das er Ringe hatte, hatte er wenig mit den mir bisher bekannten Baumkuchen gemein. War anders, halt Baumkuchen auf Japanisch.

Am 16. gab es scheinbar auch eine Art Weihnachtsparade/Event, aber da ich Arbeitstechnisch woanders eingebunden war, konnte ich mir das nicht ansehen und bin mir da auch nicht so sicher (das Übersetzen hat sich von vornerein nicht gelohnt, da ich wusste, dass ich keine Zeit haben werde).

 

Allerdings gibt es auch im heutigen Japan kleine christliche Gemeinden. So war ich schon ein wenig überrascht, als ich diese Einladung zur Messe am Weihnachtsmorgen hatte. Übrigens eine evangelische Gemeinde.

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Kultur 2 https://fernost.kandru.eu/kultur-2/ https://fernost.kandru.eu/kultur-2/#respond Sat, 08 Jul 2017 09:22:28 +0000 https://fernost.kandru.eu/?p=1812/ ...

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Da ich letztes Wochenende u.a. mit japanischen Kollegen versucht habe deutsche Apfelkuchen zu backen, da Zutaten schwer zu bekommen sind und ich hier im Wohnheim nur den Mikrowellenofen habe, hatte ich keine Zeit/Lust etwas zu schreiben, daher kommt heute ein wenig was mir so zur kulturellen Dingen aufgefallen ist oder was vielleicht auch typisch für Japan ist. Zu aller erst muss ich sagen, dass ich keinen Kulturschock bekommen habe. Japan oder zumindest diese Gegend hier ist oberflächlich total verwestlicht, was ich doch tatsächlich sehr Schade finde. Es ist nicht sehr schwer sich in der Hinsicht einzufügen. Etwas tiefer gehend betrachtet sind dann die Dinge schon etwas anders, aber dennoch ähnlich. Noch tiefer wird’s dann interessant, weil anders als wir es kennen. Man hat mir gesagt, dass die Insel Shikoku in der Hinsicht noch mit am „japanischten“ ist. Bestätigen kann ich das (noch?) nicht.

Wenn man mit Japanern Umgang pflegt, fällt einem die generelle Höflichkeit oder der entgegenkommende Respekt auf. Die Japaner haben in ihrer Kultur die Gemeinschaft als hohes Gut verankert, dies ist auch aufgrund der vielen möglichen Naturkatastrophen. Im Gegensatz dazu haben wir Europäer einen individualisierten Standpunkt. Ich würde die japanische Variante mit ein bisschen mehr Individualismus bevorzugen. Wenn man Geschäfte betritt, ist es in den meisten Fällen so, dass man begrüßt wird, durchaus auch von allen Mitarbeitern, die einem über den Weg laufen. Man kann als Faustformel sagen, die Japaner möchten niemanden anderen zur Last fallen oder ihr Gesicht (Ehre, Stolz) vor anderen verlieren. Wenn man sich daranhält, also selber höflich und respektvoll ist, hat man keine Probleme. Und es reicht die Höflichkeit, die bei uns eigentlich auch laut Knigge existiert, dass die Realität durchaus anders aussieht ist mir bewusst.
Dieses Problem gibt es aber auch hier, mir selber ist schon aufgefallen, dass Manches nur hohle Phrasen sind, was in meinem Fall aber Jammern auf hohem Niveau ist, weil das immer noch besser ist als in Deutschland und ich noch nichts Schlimmeres erlebt habe. Aber andere haben mir schon mitgeteilt (die entweder schon länger hier leben oder selber Japaner sind), dass es durchaus bergab geht.
Weitere Beispiele für die Höflichkeit und den Respekt der Japaner sind, dass es schwer ist jemanden zu finden der eine Szene in der Öffentlichkeit macht und Ausfällig anderen gegenüber wird. Oder wenn man für irgendwas wartet, dass man sicher sein kann es wird eine Schlange gebildet, die auch komplett eingehalten wird, auch an der Bushaltestelle, egal wie voll der Bus ist.

Typisch japanisch ist auch, dass es ein Land der Regenschirme ist. Sobald hier die ersten Tropfen kommen, kann man sich sicher sein, dass immer mehr Regenschirme aufpoppen sieht. Oftmals auch, wenn wir Norddeutschen uns noch keine großen Gedanken darübermachen. Jacken sieht man so gut wie nie. Ausnahmen sind die Radfahrer, die haben aber alle die gleichen Regencapes an, die es scheinbar nur in wenigen verschiedenen Ausführungen gibt. Zumindest mein aktueller Eindruck, viel Abwechslung war da bisher nicht. Man kann auch so einige Regenschirme sehen, wenn überhaupt kein Regen ist, sondern bewölkt oder sogar strahlender(segnender) Sonnenschein. Besonders beim letzteren und besonders bei Frauen. Der Hintergrund ist, dass dunklere Haut durch Bräunung immer noch eher als Zeichen für Armut oder nicht als Schönheitsideal angesehen wird. Hellere Haut wird hier bevorzugt.

Kommen wir zum Beitragsbild, dem Gacha. Diese Automaten mit den kleinen Kapseln gibt es hier überall. Gegen Geld kann man einer Sammelleidenschaft frönen und versuchen auch sehr seltene Elemente zu ergattern. Gesammelt werden kann alles von verschiedenen kleinen Figuren, Karten, Anhängern, etc.. Das Prinzip ist ziemlich populär, sodass es auch in Games verwendet wird. Die Qualität variiert, genauso wie der Preis.

Zur Kleidung erstmal nur so viel, sie ist im Allgemeinen sehr ähnlich zur europäischen und amerikanischen. Leute in traditioneller Kleidung habe ich bisher nur sehr wenige gesehen. Manche waren für spirituelle Anlässe, manche für entsprechende Anlässe (Hochzeit, Todesmessen), in den Kampfkünsten, manche für Feste und noch seltener als Alltagskleidung. Meines Erachtens sehr Schade, denn sie hat ihren Charme und ist gut für diese Luftfeuchtigkeit. Die aktuelle Kleidung ist sehr verwestlicht, unterscheidet sich aber schon. Die Männer tragen mehr oder weniger das gleiche, zur Arbeit Uniformen oder Business suits. In der Freizeit gerne auch Hosen, welche man bei uns durchaus als schlampig bezeichnet, nämlich weite Varianten wie Joggings Hosen. Die Frauen tragen ebenfalls luftigere Oberteile und für den unteren Teil Röcke oder sehr luftige und weite Hosen, kann man vielleicht auch als modernere Varianten von Hosenröcken ansehen. Für uns vielleicht alles etwas ungewöhnlich, aber es macht besonders im Sommer mit seinen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit sehr viel Sinn. Ich weiß wovon ich rede, es nicht unbedingt angenehm dann mit einer Jeans umher zu rennen.

Außerdem ist es hier in der Regel so, dass man als Schüler eine Uniform tragen muss. Diese Uniform identifiziert einen zu welcher Schule man gehört und es ist im Allgemeinen auch am Stil zu erkennen ob es Kindergarten, Grundschule, Mittelschule oder eine High-School ist. Die Vor- und Grundschüler müssen dazu auch oft eine Mütze/Kappe tragen.

Was anderes total typisch Japanisches ist der Plastikfimmel. Ich bekomme öfters mal hier die Krise. Zum einen ist hier sehr viel was man kauft mehrfach in Plastik eingepackt. Bei den Lebensmitteln könnte das teilweise noch Sinn machen, aber ich habe sehr oft das Gefühl ich habe mehr Plastik als Inhalt. In Deutschland kaufe ich Süßigkeiten oder Kekse und mache nur ein oder vielleicht sogar zweimal auf. Hier in Japan muss ich erst die Umverpackung öffnen und dann ist es nicht unbedingt selten, dass dann jeder Keks einzeln eingepackt ist……
Außerdem bekommt man hier wenn man etwas einkauft gleich dünne Plastiktüten mit (wenige Ausnahmen), das ist zwar auf der einen Seite netter Service, aber auch nervig wenn man sie nicht braucht und Verschwendung. Dass ich sie nicht brauche ist auch relativ offensichtlich, wenn ich schon mit dem Rucksack ankomme. Nebenbei bemerkt, dieses Plastiktütenproblem macht auch Umweltprobleme, da man hier den Müll zumeist auch einfach nur verbrennt.

Dass was sicher schon einige kennen: Schuhe ausziehen bevor man irgendwo eintritt. Dies ist hier total normal, hat Sauberkeitsgründe, aber ist auch ein Zeichen von Respekt. So muss ich mir auch die Schuhe ausziehen, wenn ich mein Büro in der Uni betrete, da das sonst ziemlich lästig ist die eigenen Schuhe ständig an- und auszuziehen, habe ich mir für die Uni/Labor Gartencrocs besorgt. In Deutschland wäre das aus sicherheitstechnischen Gründen eine Katastrophe….
Und noch etwas, es kann vorkommen, dass es für die Toilette extra Schuhe gibt. Diese NIEMALS außerhalb derjenigen tragen. Vermutlich eines der schlimmeren Arten sich hier zu blamieren. Mir noch nicht passiert, hoffentlich nie.

Das letzte für diesen Beitrag ist etwas, was vielleicht auch als kurios angesehen werden kann aus deutscher Perspektive. Es ist hier vollkommen normal, dass Männer Handtaschen tragen. Diese Modelle sind zwar deutlich weniger verziert, aber eine Handtasche bleibt eine Handtasche und kein Aktenordner. Rucksäcke für diesen Zweck sind ziemlich selten.

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