Ich lebe noch oder eher ich arbeite noch. Diesmal hatte ich nicht frei im eigentlichen Sinne, aber wegen einer Konferenz an der Kansai Universität hatte ich die Gelegenheit nach Osaka zu fahren und konnte eineinhalb Tage dranhängen um mich ein wenig umzusehen. Daher kommen diesmal 3 Einträge hintereinander, da ich ein paar Fotos machen konnte. Wie man aus den Nachrichten auch in Deutschland vernehmen konnte, ist an meinem Anreisetag der Taifun Jebi auf Japan gestoßen und zwar direkt in der Region um Osaka. Ich bin zwar nicht direkt mit dem Taifun zusammengestoßen, war aber dennoch stark von ihm beeinflusst worden. Ich hatte eigentlich geplant rechtzeitig in Osaka anzukommen, aber leider hatte dies nicht geklappt. Wenn ich eine Stunde eher gereist wäre, hätte es funktioniert. So konnte ich den Sturm leider nicht selber im Zentrum hautnah erfahren. Ich bin von Shizuoka mit dem Shinkansen nach Osaka. Normalerweise dauert diese Reise ca. 2 Stunden. Da aber der Betrieb des Shinkansens nach einer Weile aus Sicherheitsgründen pausiert wurde, musste ich im Zug warten bis der Taifun weiterzieht. Dies hat eine Weile gedauert und selbst bei unserer Entfernung zum Taifunzentrum war der Wind und Regen schon beeindruckend. Ich weiß, dass zu der Zeit in Osaka sämtlicher Verkehr eingestellt wurde. Nachdem der Taifun weit genug weitergezogen war, ging es leider nicht weiter. Denn Teile sind auf die Strecke geweht worden und mindestens ein Baum hat die Oberleitungen überbrückt. Das hat sehr lange gedauert, inklusive zweimal Shinkansen wechseln. Und danach ging es nur mit Sicherheitsgeschwindigkeit weiter. Insgesamt habe ich alleine im Zug 17 Stunden verbracht. Bin also erst morgens gegen 5.30 Uhr am nächsten Tag ins Bett gefallen, nur um 1,5 Stunden später wieder aufzustehen, weil ich eine Konferenz hatte und losmusste. In ganz Osaka sind sehr viele Sturmschäden sichtbar gewesen.
Wie auch immer, am nächsten Tag war ich frei, da es eine nationale Konferenz war und der Großteil auf Japanisch war, und die wenigen englischen Vorträge nicht so interessant waren.
Als erstes besuchte ich das Schloss Osaka. Das Schloss wurde erstmals von Hideyoshi Toyotomi erbaut, einem der drei Reichseiniger Japans. Dies Schloss war würdig als Residenz des Herrschers von Japan. Nach seinem Tod und des folgenden Machtkampfes, wurde das Schloss in Schritten zerstört. Unter dem Tokugawa Shogunat wurde das Schloss wiederaufgebaut. Allerdings größer und anders, denn es war wichtig um den Westen Japans zu kontrollieren. Es dauerte 10 Jahre es aufzubauen und viele Gebäude wurden während der Meji-Restauration zerstört. Der Hauptturm wurde nach 1931 wiederaufgebaut. Während der Bombardierung im 2ten Weltkrieg wurde die Umgebung zerstört, aber ebenfalls restauriert und ist nun ein historischer Park. Dieses Schloss gehört zu den wichtigen japanischen Kulturgütern und beinhaltet nun ein Museum.
Als nächstes war ich in Dotonbori, dies ist ein Gebiet im Nambaviertel und ist ein beliebtes Touristenziel. Dieses Gebiet ist beliebt für das Nachtleben und den ganzen Restaurants. Wegen letzterem ist es auch bekannt für „Kuidaore“ (Essen bis zum Umfallen). In der Nacht habe ich es mir nicht anschauen können, war aber am Tage da. Im Laufe des Tages habe ich da auch in einem typischen kleinen Restaurant gegessen, welches besonders vom „salary men“ besucht wird, also dem typischen japanischen Angestellten.
Eine überdachte Einkaufsstraße schlenderte ich ebenfalls entlang, die hat sich über Kilometer hingezogen, nur ab und zu unterbrochen von Straßenüberquerungen.
Außerdem konnte ich einige schöne Seitenstraßen genießen. In einer war auch der kleine Hozen-ji Tempel.
Am Ende des Tages war ich noch kurz in Tenma und dem Tenman-gu Schrein.
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