Shizuoka – Atami

Shizuoka – Atami

Diesmal ging es nach Atami. Dies Stadt ist bekannt als ein Erholungsort rund um ihre Onsen (heiße Thermalquellen), aber die waren nicht mein Grund für die Reise. Ich habe diese Reise während der Goldenen Woche unternommen. Die goldene Woche ist in Japan eine Woche gehäuft mit Feiertagen, sodass auch sehr viele Japaner Urlaub für die Brückentage nehmen.

Diese reisen dann selber innerhalb von Japan umher, oder besuchen Verwandte. Dieses Jahr ist die goldene Woche besonders gut, aus 3 Gründen. Zum einen hat der Tenno Akihito abgedankt und am 1. Mai übernahm der neue Tenno das Amt (von der Ära (Regierungsdevise) „Heisei“ nun in die Ära „Reiwa“), daher ist dieser dieses Jahr ebenfalls ein Feiertag, zum anderen an zwei Feiertagsgesetzen. Das eine besagt, dass ein Feiertag auf einem Sonntag als ein arbeitsfreier Montag nachgeholt werden muss, und das andere besagt, dass ein Arbeitstag umgeben von zwei Feiertagen ebenfalls arbeitsfrei sein muss. Daher sind das diesmal 10 freie hintereinander^^ Leider so ziemlich verregnet bzw. das Wetter ließ sich auch schlecht vorhersagen, wieso auch immer.

Mit dem Regionalzug bin ich dann morgens in einer Stunde nach Atami gereist. Von Bahnhof dann den Berg hochgelaufen und irgendwie mein erstes Ziel, das Kunstmuseum (MOA) erreicht. Allerdings war es schon ein normaler Weise schönes Sommerwetter. Nur leider auch schwül und ich bin einen Berg hoch…. Inklusive Nebenwirkungen. Im Museum konnte ich endlich ein wenig auskühlen. Der Eintritt ist (seltener Weise) für Studenten reduziert. Im Ganzen muss ich sagen, dass ich vom Museum wieder ziemlich enttäuscht war, ein großes Gebäude aber kaum Inhalt…… Aber die erste (scheinbar temporäre) Ausstellung über den berühmten japanischen Maler Katsushika Hokusai, der vermutlich von 1760 bis 1849 lebte, hat mir sehr gefallen. Berühmt ist er auch im Rest der Welt unter anderem wegen den Farbholzschnitten der Serie „36 Ansichten des Berges Fuji“, darunter auch „Die große Welle von Kanagawa“, die die meisten Menschen außerhalb wohl mit Japan in Verbindung bringen, auch wenn der Künstler selber nicht bekannt ist. Hier einfach wieder einige Bilder der Ausstellung, inklusive der großen Welle.

Danach habe ich mich auf dem Weg zum Kinomiya Schrein gemacht. Dieser Schrein hat eine überregionale Bekanntheit und ist über 1300 Jahre alt. Auf dem Gelände befindet sich auch ein über 2000 Jahre alter, 24 m dicker Baum names „Okusu“, welcher als heilig gilt. Was die Japaner aber nicht daran hindert, darum zu stehen und auf viele Arten für Fotos zu posieren. Ich wollte eigentlich auch ein Foto machen nachdem ich mir den Schrein angeschaut habe, allerdings bin ich vorher durch einen Seiteneingang geflohen und habe es dann vergessen… Es waren einfach viel zu viele Menschen auf diesem kleinen Schreingelände. Ich habe mich auch nicht in die Schlange gestellt nur um näher an den Schrein zu kommen. Es war ein taktischer Fehler am Tag der Amtsübergabe des neuen Kaisers in der goldenen Woche zu diesem Schrein zu gehen. Mein Fehler…. Daher nur wenige Bilder davon, aber von unterwegs zeige ich ebenfalls Bilder um einen Eindruck von Atami zu geben .

Mein nächstes Ziel war das Kiunkaku, ein historisches Gebäude welches ursprünglich eine Villa war, dann ein Ryokan (japanische Herberge) und ist nun in öffentlicher Hand und begehbar. Im Folgenden habe ich einfach mal den Text der Touristikabteilung der Stadt Atami übersetzt (ich habe auf eine perfekte Deutschanpassung verzichtet, dafür fehlt mir auch das Gefühl im Moment ein wenig…): „1918 nach dem Ersten Weltkrieg stiegen die Exporte japanischer Waren und förderten die Wirtschaft, da Japan außerhalb des Kriegsgebietes lag. Zu dieser Zeit hatte die kaiserliche Familie eine Villa in der Gegend.  Aus diesem Grund besuchten viele einflussreiche Menschen Atami und bauten Ferienhäuser.  Kiunkaku ist eine solche Villa, gebaut von Nobuya Uchida der ein Vermögen im Schiffbau verdiente.  Erbaut 1919, wechselte es 1947 den Besitzer und wurde zum Gasthaus.  Bis 1999 war es ein bekanntes Gasthaus in Atami, besucht von einer Reihe von Prominenten und berühmten Autoren, die dort viele Werke erschufen. Seit 1907 verkehrte eine Dampflokomotive von Atami nach Odawara, und 1934 öffnete der Tanna-Tunnel, der eine bessere Verkehrsanbindung ermöglichte; einer der Gründe, warum sich die Menschen häufig in Atami versammelten. Die traditionelle japanische Architektur und die Wände des Gebäudes spiegeln die traditionellen Farben wider, die oft in japanischen Gemälden und Kimonos verwendet werden, sodass man die Schönheit Japans spüren kann.  Der Anbau wurde in europäischem Design erbaut und vereint viele andere Kulturen für ein wunderschönes Design.  So werden beispielsweise Skulpturen im chinesischen Stil, Arabeskenmuster entlang der Seidenstraße, architektonische Strukturen in japanischen Schreinen und Tempeln und viele andere Arten von luxuriösen Kulturstilen geschickt eingesetzt.  Die Stadt hat einen traditionellen japanischen Garten im üppigen Grün des japanischen Stils angelegt, so dass man sich nicht fühlt, als wäre man überhaupt in der Stadt. Im Garten können die Besucher die Schönheit der vier Jahreszeiten Japans genießen: Kirsche, Pflaume und Herbstlaub. In der Zeit, als das Gebäude noch ein Gasthaus war, gab es eine Bar, die heute zu einem Teesalon umgestaltet worden ist, der an alte Zeiten erinnert. Betrachten Sie seine Geschichte, entspannen Sie sich und genießen Sie die Schönheit der Gärten.“ Dazu nichts mehr hinzuzusetzen, außer, dass es mir sehr gefallen hat. Davon viele Bilder von mir.

Als letztes habe ich mir die Burg in Atami angeschaut, bin also dorthin weitergelaufen. Allerdings habe ich irgendwie die falsche Strecke direkt zur Seilbahn genommen, sodass ich mich dazu entschlossen habe nicht weiter zu suchen. Ich wollte auch nicht so spät wieder zum Bahnhof und zurück. Also die Seilbahn genommen und eine Recht kurze Strecke auf den Gipfel. Kurz zusammengefasst ist die Burg Atami so dermaßen enttäuschend. Von außen wurde sie wieder im alten Stil aufgebaut, aber von innen alles modern. Der Eintritt war mit 1000 Yen auch der Höchste den ich bisher für eine Burg hatte zahlen müssen, war aber rausgeschmissen. Es hätte es günstiger sein können in Kombination mit Eintrittspreisen für das Trickkunstmuseum, aber daran hatte ich kein Interesse. In der Burg selber wurden im Erdgeschoss einige Rüstungen und Katana’s präsentiert, im Untergeschoss war eine Spielzone, und auf den anderen Ebenen ein wenig Streichholzburgnachbildungen, Rebus Rätsel aus der Edo-Zeit, aber alle in Japanisch, eine kleine Erotik Kunst Ausstellung (über 18) und die Aussichtsplattform. Die Aussicht ist in der Tat schön, bei mir war es nur diesig und regnerisch. Ich hätte mir bei der Seilbahnstation auf dem Berg noch ein Erotik-/Sex-Museum anschauen können, aber darauf habe ich ebenfalls verzichtet und bin zurück zum Bahnhof gelaufen. Vorher musste ich noch lange warten bis ich die Seilbahn nutzen konnte, da ein Großteil der Japaner mal wieder vor dem Regen geflohen sind und dass mit meiner Abreise kollidierte….

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