Das Dorf Utsunoya und der Tokai Nature Trail Bypass Course

Das Dorf Utsunoya und der Tokai Nature Trail Bypass Course

Yeah, hier in Japan ist gerade die goldene Woche und das heißt ich habe etwas frei und musste nur 2 Tage arbeiten. Um das (eventuelle) Fragezeichen über euren Köpfen zu entfernen, erkläre ich erst einmal was ist die goldene Woche ist.

Die goldene Woche ist eine Ansammlung von Feiertagen Ende April/Anfang Mai. Während dieser Zeit bieten sich Brückentage für Arbeitnehmer sehr gut an und manche Unternehmen schließen wohl auch ganz. Wichtig ist auch, zu dieser Jahreszeit ist es schon angenehm warm, aber noch nicht zu heiß oder schwül (abgesehen von morgens, da auch schon mal). Die Feiertage sind: der 29. April: Shōwa no Hi, der 3. Mai Kempō Kinen-bi („Verfassungstag“), der 4. Mai: Midori no Hi („Tag des Grünens“) und der 5. Mai: Kodomo no Hi („Kindertag“). Soweit ich weiß haben alle Feiertage was mit dem Showa Tenno („Kaiser“) zu tun. Interessanter Weise ist es hier in Japan üblich, dass wenn ein Feiertag auf den Sonntag fällt, dass der folgende Montag dafür ebenfalls frei ist;)

So ich habe dann den heutigen Tag genutzt früh aufzustehen und ein wenig Sightseeing und zu wandern/trekken. Leute die diesen Blog tatsächlich lesen sollten, könnten sich daran erinnern, dass ich mal auf dem Berg Manganho war. Dort bin ich auf die Information gestoßen, dass dies nur Teil einer größeren Route ist bzw. nur Teil der möglichen Nebenrouten. Außerdem, dass in der Nähe ein Dorf ist, welches noch immer im Stil der alten Tōkaidō ist. Die Tōkaidō war eine wichtige Post- und Handelsstraße, welche in der Edo-Periode überarbeitet wurde und dann Kyoto (Hauptstadt, Sitz des Kaisers) mit Edo (Sitz des Shoguns, eigentlicher Sitz der Macht) verband. Das wollte ich mir ebenfalls anschauen, da netter Weise auch gleich in der Nähe wieder der Zugang zu dieser Trekkingroute ist.

Die Route ist der Tōkai Nature Trail, der Osaka mit Tokyō verbindet und eine Gesamtlänge von ungefähr 1697 Km hat. Allerdings zusammen mit allen Nebenrouten, ohne die sind es wohl ca. 1050 Km. Und auch in der Nähe von der Stadt Shizuoka sind einige Nebenrouten, so auch diese. Das Problem ist nur, dass es ziemlich schwierig ist/war irgendwelche brauchbaren Informationen über diese Route zu bekommen, besonders da dies nur eine Nebenroute ist. Ich bin dann eigentlich nur nach der Touristeninformation, die ich auf dem Berg gesehen hatte, gegangen. Aber der ganze Treck reizt mich schon, aber dafür brauche ich wesentlich mehr Zeit und Informationen…..

Morgens dann also mit dem Bus zum Dorf, welches ein sehr schönes Bild abgibt. Die wenigen Einrichtungen für Touristen (?) machten (wie so vieles in Japan) aber erst um 10.00 Uhr auf. Eine Stunde wollte ich nicht warten, da ich nicht wusste wie lange ich für die Strecke brauchen werde. Teile der Tōkaidō sind auch begehbar, wusste aber nicht wie weit der Pfad geht (erkunde ich vielleicht auch nochmal) und bin dann durch den Tunnel aus der (späteren) Meiji-Ära gegangen. Dort tropfte auch Wasser aus den Wänden. Danach habe ich gesehen, dass ich den Tōkaidō Pfad zumindest zum Teil hätte gehen können, da ich ihn zumindest noch eine Weile folgen musste um an meinen Startpunkt zukommen. So habe ich mir einen Berg gespart und bin hindurch anstatt hinüber. Den Zugang zur Route hatte ich mir dann über einen Erholungswanderpfad aus der Meiji-Ära erhofft, der wiederinstandgesetzt wurde. Unterwegs habe ich dann noch die Reste einer Schuhsohle gefunden, da musste jemand ja eine harte Wanderung hinter sich haben^^

Allerdings hat der Zugang nur teilweise geklappt. Ich bin zwar nahe an den Berg rangekommen, habe dann aber den Trail verloren und dachte ich gehe falsch um auf den anderen Trail zu kommen. Sicherheitshalber bin ich umgekehrt und den Weg halb zurück um eine andere Route zu nehmen. Leider habe ich dann später mitbekommen, dass ich vermutlich richtig war und nur hätte weiter durchs Unterholz gehen müssen. Der Pfad hatte tatsächlich so einen Schlenker gemacht und ein anderer Pfad kam zumindest grob aus der Richtung meiner ursprünglichen Position. So habe ich zusätzlich so einige Kilometer und Höhenmeter zurückgelegt.

Das Ende des Trails war dann eine unscheinbare Treppe, die auf eine Serpentinenstraße führte, die irgendwie hinter Bergen und Bäumen versteckt war…. Von da bin ich dann noch einige Kilometer zu einem Bahnhof gelaufen und mit dem Zug zurück. Damit war ich heute auch deutlich schneller als ich dachte. Allerdings weiß ich zumindest für einen Abschnitt, dass ich nur die Hälfte der Zeit brauchte, die das Informationsschild veranschlagte. Anstatt 90 Minuten, schaffte ich das in ca. 45 Minuten. Und ich habe schon angehalten, mir die Gegend angeschaut und Fotos gemacht.

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