Shizuoka – Berg Manganho

Shizuoka – Berg Manganho

Diesmal wollte ich mir die Berge südlich von der Stadt Shizuoka erklimmen bzw. dort trecken. Das erwies sich aus mehreren Gründen als gar nicht so einfach. Leider hatte ich zum einen die Karte anfangs falsch gelesen und dachte, die sei veraltet, weil ich den Zugang zur Treckingroute nicht gefunden hatte und ich nahm an ich sei sowieso schon zu weit gefahren. Außerdem war der Abschnitt auch ein wenig gefährlich, schmale doppelspurige Straße ohne Platz für Fußgänger oder Radfahrer (aber andere Fußgänger oder Radfahrer waren dort auch unterwegs, erinnerte mich an Sizilien).

Also habe ich eine andere Ecke ausprobiert und habe dann auch mein Rad diese serpentinartige hochgeschoben, fahren war unmöglich bei diesen Steigungen. Schöne Ausblicke hatte ich aber dennoch.

Bis ich zu diesem improvisierten Tor gekommen bin. Von der Übersetzung habe ich mir zusammengereimt, dass man das Tor wieder schließen soll, damit keine Wildschweine passieren können. Aber ich wusste nun nicht, ob ich das Gebiet nun überhaupt betreten durfte und habe es lieber gelassen und bin umgekehrt.

Aber so schnell wollte ich nicht aufgeben und habe es an einer weiteren Stelle nochmal versucht und siehe da, ich konnte endlich einen Zugang zu den Treckingrouten finden. Zu allgemeiner Info, ich bin immer wieder Berge rauf und runter und die höchste Erhebung vor dem Ziel war 450 m hoch. Außerdem ist diese Route teilweise gefährlich gewesen. Das sind keine schönen Wanderwege oder breite Routen wie bei uns. In Deutschland wäre man aufgrund von Sicherheitsbedenken vermutlich total ausgeflippt und hätte auf meiner gewählten Strecke vermutlich mindestens die Hälfte gesperrt. Ich hatte manchmal nur 10-15 cm Platz (oder weniger), dazu auch mal Erdrutsche, die Wege nur mit improvisierten Astwänden stabilisiert oder sehr steile Auf-/Abstiege mit einem Seil. Die Wege wurden nur minimal instandgehalten und die Natur hatte Hoheit. War aber sehr lustig. Hätte es aber den Tag oder die Nacht davor geregnet, wäre es zu gefährlich gewesen und manche Abschnitte unpassierbar. Allerdings habe ich auch so einige alte Leute auf der Strecke getroffen. Die haben zwar nicht alle genau meine Route gehabt, aber alle Achtung vor denen. Ich wusste übrigens nur von einem dieser älteren Herren, dass ich so theoretisch auch zum Gipfel komme. Ich bin nämlich nur meiner Nase gefolgt und wusste daher überhaupt nichts, meine GPS Karte ist da leider ziemlich ungenau und eignet sich nur zum Verlauf verfolgen und den Rückweg finden. Also bin ich weiterhin meiner Nase nach und habe manchmal schauen müssen ob ich mich noch ungefähr in die richtige Richtung befinde, da spärliche japanische Angaben für mich sinnlos waren. Ach so, Strecken waren mal mehr mal weniger häufig mit Bändern markiert. Allerdings wunderschöne Natur.

Zwischendurch auch mal eine Teeplantage mitten im nirgendwo.

Von hier aus kann man die Serpentinen sehen, von denen ich wohl wieder runtergekommen wäre, wenn auf der anderen Seite des Berges nicht das Tor wegen den Wildschweinen gewesen wäre.

Und dann habe ich gegen 14.15 Uhr auch den Gipfel vom Manganho mit einer Höhe von 470 m erreicht. Vom Rundumblick konnte man auch sehr gut sehen, dass sich die Japaner hauptsächlich in den Tälern aufhalten und dafür die ganzen Berge zumeist total naturbelassen sind. Das führte auch dazu, dass ich von einem Punkt bis zum Horizont nur total grüne Berge gesehen habe (Laut Karte sind aber in manchen Tälern (kleinere) Siedlungen). Soviel naturbelassene Fläche, habe ich noch nie in Deutschland gesehen und dabei haben die Japaner ein Platzproblem, nicht unbedingt wir. Abgesehen von den engen Städten, finde ich dies wesentlich schöner. Hier oben konnte ich dann auch in Erfahrung bringen, dass es hier mehrere Routen gibt und der Gipfel als ein Dreh- und Angelpunkt dient. Das ist sehr gut zu wissen, für ein nächstes Mal. Für heute habe ich aber sein gelassen, weil ich nicht wusste wie lange ich bis zum nächsten Punkt brauche und die Sonne schon ihren höchsten Punkt überschritten hatte. Letzteres ist wichtig, wenn man genug sehen wollte auf der Strecke. Speziell wenn die Sonne schon hinter einem Berg ist (bei einem Abstieg), ist es auch durch die Bäume schon relativ dunkel. Es war nicht weiter schlimm, aber eine Stunde später hätte es vielleicht schon unangenehm sein können. Das hätte ich gehabt, wenn ich nur 30 Minuten weiter in irgendeine andere Richtung gegangen wäre. Da ich leider erst spät diesen Zugang gefunden hatte, war ich relativ spät auf dem Gipfel. Ich bin übrigens froh, dass ich das im Winter gemacht habe, denn obwohl es nur ca. 10-15 °C waren, war mir wegen den stellenweisen Anstrengungen doch ziemlich warm.

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